In diesem Monat sind Karwoche und Ostern. Dazu passt die Passionsblume gut. Denn ihr Name hat nicht etwa mit der Leidenschaft zu tun, die diese besonders schöne Blume hervorrufen kann. Sondern er bezieht sich eben auf die Passion Jesu Christi.

Es gibt über 500 Arten von Passionsblumen, die meisten stammen vom amerikanischen Kontinent, aus Süd-, Mittel- und dem südlichen Nordamerika. Und hier, im Südosten Nordamerikas, hatte der Dominikanermönch und Missionar Simone Parlasca im Jahr 1605 eine Vision:  Er glaubte, in dieser außergewöhnlichen Blüte die Insignien der Leiden Christi zu erkennen. So sah er den Fadenkranz als die Dornenkrone, den gestielten Fruchtknoten als den Pfahl der Geißelung und die Blattranken als Geißeln. In den drei Narben erkannte er die Nägel, mit denen Jesus ans Kreuz genagelt worden war, die fünf Staubblätter standen für die Wundmale und die ungelappten Laubblätter für die Lanze, die Jesus am Kreuz in die Seite gestoßen worden war. Das Weiß der Kelchblätter schließlich sollte die Unschuld des Erlösers symbolisieren.

Deshalb wurde diese wunderschöne Ranke nach Christi Leiden genannt: „Passionsblume“. Auch der botanische Name bezieht sich darauf: Passiflora setzt sich aus den lateinischen Worten „passio“ = Leiden und „flos“ = Blüte zusammen, bedeutet also „Leidensblüte“. Das wurde dann auf alle Arten übertragen.

Doch die spezielle nordamerikanische Passionsblumen-Art, die Parlasca zu seiner Vision inspiriert hatte, bekam auch einen entsprechenden zweiten Namen, nämlich „incarnata“. Das leitet sich vom lateinischen Wort „incarnare“ ab, als „Fleisch geworden“. Eine wahrhaft österliche Blume.

Quelle:
Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie der Uni Münster